Ver­trau­ens­wür­di­ge KI „made in Germany“

Ein neu­er Erleb­nis­raum für künst­li­che Intelligenz

Im Inno­va­tions- und Qua­li­täts­zen­trum Ber­lin (IQZ) am Deut­schen Tech­nik­mu­se­um kön­nen Besucher*innen ver­schie­de­ne KI-Anwen­dun­gen aus­pro­bie­ren. Der inter­ak­ti­ve Erleb­nis­raum wird von MIS­SI­ON KI betrie­ben und ist bis Ende 2025 geöff­net. MIS­SI­ON KI ver­netzt Daten­räu­me, macht KI ver­trau­ens­wür­dig und stärkt die digi­ta­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Das Pro­jekt wird von aca­tech umge­setzt und vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­les und Ver­kehr gefördert.

Zwei Personen tragen VR-Brillen und halten Controller in einem Raum mit lila Beleuchtung und einem Bildschirm.
Expo­nat der Fir­ma Brain­lab im IQZ Ber­lin. Foto: Ste­fan Wie­land, MIS­SI­ON KI

KI und Vertrauenswürdigkeit

Wie funk­tio­niert Künst­li­che Intel­li­genz (KI)? Wo kann sie sinn­voll ein­ge­setzt wer­den? Was macht sie ver­trau­ens­wür­dig? Wer sich für das The­ma KI inter­es­siert, fin­det in der Aus­stel­lung Ant­wor­ten auf die­se und wei­te­re Fra­gen. Anhand inter­ak­ti­ver Sta­tio­nen kön­nen Besucher*innen die Sys­te­me und Ein­satz­be­rei­che von KI ken­nen- und ver­ste­hen ler­nen. Wo spielt KI schon längst eine ent­schei­den­de Rol­le? Wo scheint der Mensch uner­setz­bar? Mit­hil­fe der Expo­na­te kön­nen tech­ni­sche Fra­gen geklärt, aber auch die Chan­cen und Risi­ken die­ser Zukunfts­tech­no­lo­gie für unse­re Gesell­schaft auf­ge­zeigt und dis­ku­tiert wer­den. Die Aus­stel­lung ver­mit­telt die Grund­la­gen ver­trau­ens­wür­di­ger KI: Besucher*innen erfah­ren mehr über tech­ni­sche Funk­ti­ons­wei­sen, ethi­sche Stan­dards und die prak­ti­sche Qua­li­täts­si­che­rung. Hier eini­ge Bei­spie­le aus der Ausstellung.

Eine moderne Ausstellung mit dem Thema "Mission KI" zeigt verschiedene interaktive Stationen und Sitzbereiche in einem lila beleuchteten Raum.
Aus­stel­lungs­raum des IQZ Ber­lin mit Ver­an­stal­tungs­flä­che (Tei­le des Fotos sind mit­hil­fe von KI erstellt). Foto: Ste­fan Wie­land, MIS­SI­ON KI

Haut­krebs­vor­sor­ge mit dem Handy

An einer der Sta­tio­nen kann man sei­nen Leber­fleck auf der Hand abfo­to­gra­fie­ren und ein 3D-Modell davon erstel­len las­sen. Trai­niert wur­de die ent­spre­chen­de KI mit­hil­fe einer umfang­rei­chen Daten­bank mit Bil­dern von Haut­ver­än­de­run­gen und Dia­gno­sen von Fach­leu­ten. Mit der soge­nann­ten Skin­Doc-App könn­ten Patient*innen die Vor­sor­ge­un­ter­su­chung mit dem eige­nen Han­dy star­ten, ohne auf einen Haut­arzt­ter­min zu war­ten. Die KI-Anwen­dung soll den rea­len Haut­arzt nicht erset­zen, aber des­sen Arbeit erleich­tern, sodass sich die Mediziner*innen künf­tig bes­ser auf die wich­ti­gen Fäl­le kon­zen­trie­ren können.

3D-Model­le für Operationen

Bei einem wei­te­ren Expo­nat kann man eine Com­pu­ter­bril­le auf­set­zen, vir­tu­ell in den mensch­li­chen Orga­nis­mus hin­ein­schau­en und dabei einen Gehirn­tu­mor zwi­schen umlie­gen­den Ner­ven­bah­nen von Nahem inspi­zie­ren. Mit­hil­fe von KI kön­nen jetzt schon ana­to­mi­sche 3D-Model­le erstellt und ver­schie­de­ne Behand­lun­gen und OPs vor­her digi­tal durch­ge­spielt werden.

Drei Personen betrachten eine Ausstellung über Datenschutz und Datenqualitätsmanagement mit Erklärungen zu Kontrolle über Daten und Transparenz.
Sta­ti­on zu The­ma Daten­schutz in der Aus­stel­lung (Tei­le des Fotos sind mit­hil­fe von KI erstellt). Foto: Ste­fan Wie­land, MIS­SI­ON KI

Track­ing gegen Arbeitsbelastung

Man kann sich als Besucher*in auch selbst abscan­nen las­sen. Das Ergo­no­mie-Track­ing der Fir­ma Del­tia zeich­net Mit­ar­bei­ten­de anony­mi­siert auf und ana­ly­siert dabei ungüns­ti­ge Bewe­gun­gen und Kör­per­hal­tun­gen. So kann man früh­zei­tig vor zu hoher oder

zu lan­ger Arbeits­be­las­tung gewarnt wer­den. Zum Test sol­len sich die Besucher*innen nach Holz­wür­feln bücken und sie in Kör­be ein­sor­tie­ren. Sobald dies für die Glie­der schäd­lich ist, leuch­tet ein roter Punkt auf dem Bild­schirm auf. Die Aus­stel­lung rich­tet sich nicht nur an tech­no­lo­gie­in­ter­es­sier­te Einzelbesucher*innen, son­dern lädt auch Fami­li­en mit Kin­dern ab 12 Jah­ren, Schul­klas­sen, Senior*innen und alle dazwi­schen dazu ein, KI haut­nah zu erle­ben. Die Aus­stel­lung kann jeder­zeit ohne Vor­anmel­dung und kos­ten­frei besucht wer­den. Grup­pen kön­nen zudem eine Füh­rung buchen und sich die ein­zel­nen Anwen­dungs­bei­spie­le der Aus­stel­lung im Detail erklä­ren las­sen. Wei­ter­hin dient das IQZ Ber­lin als Begeg­nungs­ort zum The­ma KI. Es fin­den regel­mä­ßig Dis­kus­si­ons- und Bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen statt.

Dani­el Meuthen

Daniel Meuthen arbeitet als wissenschaftlicher Referent bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Er hat die KI-Ausstellung der MISSION KI federführend konzipiert und umgesetzt.