Ein neuer Erlebnisraum für künstliche Intelligenz
Im Innovations- und Qualitätszentrum Berlin (IQZ) am Deutschen Technikmuseum können Besucher*innen verschiedene KI-Anwendungen ausprobieren. Der interaktive Erlebnisraum wird von MISSION KI betrieben und ist bis Ende 2025 geöffnet. MISSION KI vernetzt Datenräume, macht KI vertrauenswürdig und stärkt die digitale Wettbewerbsfähigkeit. Das Projekt wird von acatech umgesetzt und vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

KI und Vertrauenswürdigkeit
Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI)? Wo kann sie sinnvoll eingesetzt werden? Was macht sie vertrauenswürdig? Wer sich für das Thema KI interessiert, findet in der Ausstellung Antworten auf diese und weitere Fragen. Anhand interaktiver Stationen können Besucher*innen die Systeme und Einsatzbereiche von KI kennen- und verstehen lernen. Wo spielt KI schon längst eine entscheidende Rolle? Wo scheint der Mensch unersetzbar? Mithilfe der Exponate können technische Fragen geklärt, aber auch die Chancen und Risiken dieser Zukunftstechnologie für unsere Gesellschaft aufgezeigt und diskutiert werden. Die Ausstellung vermittelt die Grundlagen vertrauenswürdiger KI: Besucher*innen erfahren mehr über technische Funktionsweisen, ethische Standards und die praktische Qualitätssicherung. Hier einige Beispiele aus der Ausstellung.

Hautkrebsvorsorge mit dem Handy
An einer der Stationen kann man seinen Leberfleck auf der Hand abfotografieren und ein 3D-Modell davon erstellen lassen. Trainiert wurde die entsprechende KI mithilfe einer umfangreichen Datenbank mit Bildern von Hautveränderungen und Diagnosen von Fachleuten. Mit der sogenannten SkinDoc-App könnten Patient*innen die Vorsorgeuntersuchung mit dem eigenen Handy starten, ohne auf einen Hautarzttermin zu warten. Die KI-Anwendung soll den realen Hautarzt nicht ersetzen, aber dessen Arbeit erleichtern, sodass sich die Mediziner*innen künftig besser auf die wichtigen Fälle konzentrieren können.
3D-Modelle für Operationen
Bei einem weiteren Exponat kann man eine Computerbrille aufsetzen, virtuell in den menschlichen Organismus hineinschauen und dabei einen Gehirntumor zwischen umliegenden Nervenbahnen von Nahem inspizieren. Mithilfe von KI können jetzt schon anatomische 3D-Modelle erstellt und verschiedene Behandlungen und OPs vorher digital durchgespielt werden.

Tracking gegen Arbeitsbelastung
Man kann sich als Besucher*in auch selbst abscannen lassen. Das Ergonomie-Tracking der Firma Deltia zeichnet Mitarbeitende anonymisiert auf und analysiert dabei ungünstige Bewegungen und Körperhaltungen. So kann man frühzeitig vor zu hoher oder
zu langer Arbeitsbelastung gewarnt werden. Zum Test sollen sich die Besucher*innen nach Holzwürfeln bücken und sie in Körbe einsortieren. Sobald dies für die Glieder schädlich ist, leuchtet ein roter Punkt auf dem Bildschirm auf. Die Ausstellung richtet sich nicht nur an technologieinteressierte Einzelbesucher*innen, sondern lädt auch Familien mit Kindern ab 12 Jahren, Schulklassen, Senior*innen und alle dazwischen dazu ein, KI hautnah zu erleben. Die Ausstellung kann jederzeit ohne Voranmeldung und kostenfrei besucht werden. Gruppen können zudem eine Führung buchen und sich die einzelnen Anwendungsbeispiele der Ausstellung im Detail erklären lassen. Weiterhin dient das IQZ Berlin als Begegnungsort zum Thema KI. Es finden regelmäßig Diskussions- und Bildungsveranstaltungen statt.