2024 in der Schmuckproduktion

Ein kurzer Jahresrückblick

Wir aus der Schmuckproduktion blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück und teilen gerne einige unserer Highlights mit den Leser:innen.

Schmuckstücke aus filigranen, silbernen Drahtstrukturen kombiniert mit transparenten Oberflächen. Die Anhänger sind an dünnen Ketten befestigt und zeigen eine Verbindung von traditioneller und moderner Technik.
Mira Kim, Guilloche und 3-D Druck. Foto: Mira Kim

Neben den Projekten, die sich in den letzten Jahren schon etabliert hatten (zum Beispiel die verschiedenen Workshops mit Fachkräften im Ruhestand oder unsere Stipendien), haben wir uns besonders gefreut, dass unser Angebot für Fachleute aus dem Schmuckbereich außergewöhnlich gut angenommen wurde. Gleichzeitig haben wir ein neues zusätzliches Kursangebot für Laien geschaffen: Interessierte Personen können an Einführungskursen zu unterschiedlichen Techniken teilnehmen und anschließend im Rahmen unserer Offenen Werkstatt das Gelernte anwenden.

2024 haben 259-mal professionelle Schmuckschaffende unsere Maschinen und Werkzeuge genutzt, um an ihren eigenen Schmuckstücken zu arbeiten. Im Vergleich: 2023 wurde unser Angebot im gleichen Zeitraum 95-mal wahrgenommen. Durch die rege Beteiligung an unserem Projekt war in unserer Werkstatt immer etwas los, sodass auch unsere Besucher:innen einen sehr lebendigen Einblick in die aktive Anwendung manufaktureller Produktionsprozesse bekommen konnten.

Rundes Schmuckstück aus Silber mit filigranen Guillochiermustern und farblichen Akzenten in Rot und Violett. Die Muster ähneln floralen Formen und verleihen dem Design eine kunstvolle Eleganz.
Mira Kim, Guilloche und Mokume-Gane. Foto: Mira Kim

Besonders glücklich sind wir über die hohe Qualität der erarbeiteten Stücke und darüber, dass unser Programm sich auch international herumgesprochen hat. Es kamen Goldschmied:innen beziehungsweise Schmuckdesigner:innen aus Ländern wie Finnland, Frankreich, Nord- Mazedonien, Israel oder den Niederlanden in unsere Werkstatt, um hier einige Tage an unseren historischen Maschinen zu experimentieren. Anna Rikkinen aus Finnland konnte ihr Projekt mithilfe einer Künstlerförderung ihres Landes realisieren.

Unsere diesjährige Stipendiatin Lingjie Wang kommt aus China. Sie hat ihr Stipendium bei uns aufgenommen, nachdem sie ihren Master am Royal Collage of Art in London abgeschlossen hat. Einer unserer neuen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen kommt ursprünglich aus dem Iran, wo er das Uhrmacherhandwerk gelernt hat. Außerdem hatten wir einen interessanten Austausch mit zwei Werkzeugbauern aus dem Irak, die ihre eigenen, traditionellen Gesenke und Stanzwerkzeuge an unseren Maschinen ausprobiert haben.

Eine Seite aus einem Arbeitsbuch zeigt Skizzen und Notizen zu Guillochen und Stickerei. Fotos von Metallproben mit Mustern und Zeichnungen von Wellenstrukturen visualisieren Ideen für 2D- und 3D-Designs.
Auszug aus dem Arbeitsbuch der Stipendiatin Lingjie Wang. Foto: Lingjie Wang

Die aus den USA stammende, in Berlin lebende Schmuckdesignerin Gina Melosi hat für ihre Kollektion aus fair gehandeltem Silber bei uns neue Stücke mit Sandguss produziert. Gina ist mit ihrem in London gegründeten Label mit „avant-garde, gender-neutralem Schmuck“ in erster Linie auf internationalen Mode-Events vertreten.

Die Berlinerin Ruth Temur hat am Fallhammer eine neue Kollektion entwickelt die sie unter anderem im New Yorker Museum of Arts and Designs ausstellen konnte.

Silberne Ohrringe in Tropfenform mit geprägten Fischmotiven, hergestellt am Fallhammer. Die detaillierte Gravur und das matte Finish verleihen den Schmuckstücken eine elegante und künstlerische Note.
Ruth Temur, Ohrringe, geprägt am Fallhammer. Foto: Ruth Temur

Unsere Kollegin Miriam Arentz, die neben ihrer Arbeit im Museum selbständig Schmuck gestaltet, konnte Schmuckstücke mit Guilloche-Gravur international unter anderem in Belgien, Finnland und Polen ausstellen und wurde auf der Bernsteinmesse „Amberif“ in Danzig für ihre Arbeiten mit guillochiertem Bernstein mit einem Preis ausgezeichnet.

Schmuckstück mit geometrischem Design aus Bernstein, Silber und Emaille. Die Oberfläche zeigt feine Guillochierlinien in Schwarz, Violett und Gelb-Orange, die einen modernen, strukturierten Look erzeugen.
Miriam Arentz, Guilloche auf Bernstein, Silber mit Emaille. Foto: Miriam Arentz

Am Anfang des Jahres 2024 konnten viele Besucher:innen die Ergebnisse der Stipendiatin Mira Kim in ihrer Abschlussausstellung kennenlernen. Sie hat ihre Stücke, in denen sie Guilloche und 3D Druck miteinander verbindet seitdem erfolgreich international präsentieren können, unter anderem auf der Dutch Design Week und im Museum for Applied Arts and Design in Vilnius, Litauen.

Mit der Unterstützung durch unseren Sponsor Arnd Kerber konnten wir in diesem Jahr ein zusätzliches, zweiwöchiges Stipendium für zwei Absolvent:innen der Berufsfachschule für Glas und Schmuck Neugablonz anbieten und sind sehr erfreut, dass die Zusammenarbeit auch im nächsten Jahr weiterlaufen wird. Es freut uns sehr, dass unsere Idee, mit alten Maschinen neuen, relevanten Schmuck zu produzieren so erfolgreich in die Welt getragen wird und sind schon gespannt, wie es im Jahr 2025 weitergeht.