Die men­schen­lee­re Fabrik

Auto­ma­ti­sie­rungs­vi­sio­nen und Vor­stel­lun­gen von der „Volks­ge­mein­schaft“

Die Tech­nik­ge­schich­te wird sel­ten bemüht, um den Auf­stieg der Natio­nal­so­zia­lis­ten und das Erstar­ken rechts­extre­mer Bewe­gun­gen in der Gegen­wart zu erklä­ren. Die­ser Bei­trag unter­sucht, in wel­chem Ver­hält­nis Auto­ma­ti­sie­rungs­vi­sio­nen der Nazis zu ihrem Kon­zept der „Volks­ge­mein­schaft“ standen.

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch in einem Kontrollraum mit vielen Schaltern und Anzeigen an der Wand.
“Das Gehirn der neu­en Fabrik”, Spren­gel, Han­no­ver, 1967. Die Steue­rungs­zen­tra­le einer frü­hen voll­au­to­ma­ti­schen Fer­ti­gungs­an­la­ge: Foto: Rhei­nisch-West­fä­li­sches Wirtschaftsarchiv

Die damals sehr auf­la­gen­star­ke Tages­zei­tung Frank­fur­ter Rund­schau war sich am 7. Juni 1982 sicher: „Die men­schen­lee­re Fabrik ist in zehn Jah­ren Wirk­lich­keit“. Ein so beti­tel­ter Arti­kel berich­te­te über eine Stu­die, die einen star­ken Anstieg des Ein­sat­zes von Indus­trie­ro­bo­tern in kür­zes­ter Zeit erwar­te­te. Über das rei­ne zah­len­mä­ßi­ge Wachs­tum hin­aus wur­de auch eine neue Qua­li­tät der indus­tri­el­len Auto­ma­ti­sie­rung erwar­tet. An die Stel­le der vor allem aus der Auto­mo­bil­in­dus­trie bereits bekann­ten Robo­ter­ar­me, die fürs Schwei­ßen und ähn­li­che Arbei­ten ein­ge­setzt wur­den, wür­den „Sys­te­me“ von Robo­tern tre­ten, die zu einer umfas­sen­den Auto­ma­ti­sie­rung – und damit zur „men­schen­lee­ren Fabrik“ füh­ren wür­den. Im Zuge des­sen befürch­te­te der Autor des Arti­kels einen enor­men Ver­lust qua­li­fi­zier­ter Arbeitsplätze.

Wie so oft in der Geschich­te der Indus­tria­li­sie­rung seit dem 19. Jahr­hun­dert ging der tech­ni­sche Wan­del nicht so schnell und so umfas­send von­stat­ten wie erwar­tet (aller­dings gab es bei ein­zel­nen Tech­no­lo­gien auch das Gegen­teil: die Über­ra­schung durch einen uner­war­te­ten Umbruch). Den­noch mar­kie­ren die frü­hen 1980er Jah­re einen wich­ti­gen Ein­schnitt, der in gewis­ser Hin­sicht den Beginn unse­rer Gegen­wart bedeu­tet: Die Digi­ta­li­sie­rung war in der Arbeits­welt ange­kom­men. Ein­zel­ne Bran­chen wie die Druck­in­dus­trie wur­den hef­tig durch­ge­schüt­telt – die Schrift­set­zer, deren Fähig­kei­ten jahr­zehn­te­lang unver­zicht­bar waren, wur­den nun in weni­gen Jah­ren vom Com­pu­ter­schrift­satz ersetzt. Gleich­zei­tig wur­den Com­pu­ter, die in den bei­den Jahr­zehn­ten zuvor noch als Groß­rech­ner vor allem in der Ver­wal­tung und in Ban­ken ein­ge­setzt wor­den waren, nun in vie­len Büros in Form von PCs sicht­bar. Auch die heu­te weit­ver­brei­te­te Pra­xis des Home­of­fice tauch­te zum ers­ten Mal in etwas grö­ße­rem Umfang unter dem Begriff der „Tele­ar­beit“ auf. Das weck­te ins­be­son­de­re unter den Gewerk­schaf­ten die Sor­ge, dass die neu­en Tech­ni­ken die Ver­ein­ze­lung der Arbeits­plät­ze stär­ken und den Zusam­men­halt unter den Beschäf­tig­ten schwä­chen könnten.

Mit die­sen mit­ein­an­der ver­bun­de­nen Erschei­nun­gen gin­gen sozia­le Ängs­te ein­her: In den schlimms­ten Befürch­tun­gen war dies die Erset­zung der Men­schen durch Maschi­nen. Häu­fi­ger waren aber Sze­na­ri­en einer wei­ter anstei­gen­den Arbeits­lo­sig­keit beglei­tet vom Rück­gang qua­li­fi­zier­ter Arbeits­plät­ze zuguns­ten rei­ner Hilfs­kraft­tä­tig­kei­ten. In der Fol­ge einer sol­chen Ent­wick­lung wür­den gesell­schaft­li­che Unter­schie­de rasant zuneh­men. Es droh­te also eine Zukunft, die von Auto­ma­ti­sie­rung und dem Ver­lust gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halts gekenn­zeich­net war. In ähn­li­cher Form wird die Her­aus­for­de­rung der digi­ta­len Auto­ma­ti­sie­rung bis in unse­re Gegen­wart diskutiert.

Auto­ma­ti­sie­rungs­vi­sio­nen im Nationalsozialismus

Ein tie­fe­rer Blick in die Ver­gan­gen­heit und die his­to­ri­schen Dis­kus­sio­nen um die Auto­ma­ti­sie­rung lohnt sich, um die poli­ti­schen Pro­ble­me der Gegen­wart ein­zu­ord­nen. Jahr­zehn­te vor der ein­set­zen­den Digi­ta­li­sie­rung trug bereits ein ande­rer Zeitungsartikel

einen ähn­li­chen Titel: „Men­schen­lee­re Fabri­ken“. Der natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Völ­ki­sche Beob­ach­ter berich­te­te am 27. Febru­ar 1944 über die­se Visi­on einer Auto­ma­ti­sie­rung, deren „Ver­wirk­li­chung“ unmit­tel­bar bevor­ste­he. Der his­to­ri­sche Kon­text ist die – über ein Jahr nach der Nie­der­la­ge von Sta­lin­grad – sich deut­lich abzeich­nen­de deut­sche Kriegs­nie­der­la­ge. Gleich­zei­tig klam­mer­ten sich die Nazis an eine Grund­idee, die ihr Den­ken von Beginn an gekenn­zeich­net hat­te: die Vor­stel­lung der tech­ni­schen Mach­bar­keit, der Lösung auch der größ­ten Pro­ble­me durch die ver­meint­li­che kul­tu­rel­le Über­le­gen­heit der deut­schen Inge­nieu­re. Der heu­te noch bekann­tes­te Aus­druck davon ist der weit­ver­brei­te­te deut­sche Wun­der­waf­fen­glau­be. Der Arti­kel über die „men­schen­lee­ren Fabri­ken“ ging aller­dings über rei­ne Durch­hal­te­pro­pa­gan­da hin­aus: Der Autor Hel­mut Stein kam aus der Betriebs­pra­xis, er war Betriebs­di­rek­tor beim Köl­ner Moto­ren­her­stel­ler Klöck­ner- Hum­boldt-Deutz. In dem Zei­tungs­ar­ti­kel von 1944 schei­nen zum einen The­men auf, über die seit Beginn der Indus­tria­li­sie­rung dis­ku­tiert wur­de, zum ande­ren aber auch spe­zi­fisch natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ansät­ze zur ver­meint­li­chen Lösung der sozia­len Pro­ble­me, die mit der neu­en Tech­nik und der immer wei­ter fort­ge­setz­ten indus­tri­el­len Arbeits­tei­lung ein­her­gin­gen. Zunächst lässt sich das Fort­er­zäh­len einer alten Idee in dem Arti­kel iden­ti­fi­zie­ren: die Über­zeu­gung, dass zwar mit den umfas­sen­den tech­ni­schen Ver­än­de­run­gen durch die Indus­tria­li­sie­rung sozia­le Pro­ble­me ent­stan­den sei­en, sich die­se aber durch eine fort­ge­setz­te Tech­ni­sie­rung lösen lie­ßen. Im Völ­ki­schen Beob­ach­ter hieß dies, dass die zuneh­mend inhalts­lee­re und mono­to­ne Arbeit in der ratio­na­li­sier­ten Indus­trie nur in einem nächs­ten Schritt auto­ma­ti­siert wer­den müs­se, damit die Arbei­ter sich „als Beherr­scher der Maschi­nen­kräf­te“ füh­len könn­ten. Die­se Idee der tech­ni­schen Lösung für tech­nisch her­vor­ge­ru­fe­ne Pro­ble­me wird in der Tech­nik­ge­schich­te als Glau­be an einen „Tech­no­lo­gi­cal Fix“ bezeich­net – für eine erfolg­rei­che Ein­lö­sung die­ser Vor­stel­lung lässt sich aller­dings kaum ein his­to­ri­sches Bei­spiel fin­den. Auch in der Gegen­wart fin­det sich ein ähn­li­ches Den­ken in der For­de­rung nach einer „Tech­no­lo­gie­of­fen­heit“ als ulti­ma­ti­ver Lösung gro­ßer Probleme.

Es ging dem Autor als Betriebs­di­rek­tor dar­um, „star­ke mensch­li­che Bin­dun­gen“ zum Betrieb zu schaf­fen. Auch hier war die Pro­blem­stel­lung selbst eine alte: Seit dem Beginn der Indus­tria­li­sie­rung im 19. Jahr­hun­dert waren Kla­gen weit ver­brei­tet, dass die neue Fabrik­ar­beit die tra­dier­ten sozia­len Bin­dun­gen auf­lös­te: Zuvor waren Fami­li­en- und Arbeits­le­ben räum­lich nicht getrennt. Der Wohn­raum lag zumeist im sel­ben Gebäu­de wie der Arbeits­ort, die Fami­lie arbei­te­te unter der Vor­herr­schaft des Vaters zusam­men. Erst die Fabrik­ar­beit brach­te eine räum­li­che Tren­nung mit sich. Außer­dem wirk­te die Anpas­sung der mensch­li­chen Tätig­kei­ten an den Maschi­nen­takt und die damit ein­her­ge­hen­de Arbeits- und Zeit­dis­zi­plin als Kul­tur­schock für die neu­en Fabrik­ar­bei­ter, die zuvor in der Land­wirt­schaft oder hand­werk­lich gear­bei­tet hatten.

Arbeit am Fließ­band beim Moto­ren­her­stel­ler Deutz in Köln, cir­ca 1930. Foto: Rhei­nisch-West­fä­li­sches Wirtschaftsarchiv

1944 war die Fabrik­ar­beit längst fest eta­bliert. Zwi­schen­zeit­lich hat­te das Aus­maß der tech­ni­schen und sozia­len Ver­än­de­run­gen, vor allem zwi­schen den 1880er und den 1920er Jah­ren, rapi­de zuge­nom­men. Wäh­rend in den frü­hen Fabri­ken noch per­sön­li­che Bezie­hun­gen zum Vor­ge­setz­ten üblich waren, setz­te sich nach und nach eine Büro­kra­ti­sie­rung der Fabrik­or­ga­ni­sa­ti­on durch. Gleich­zei­tig waren der Ratio­na­li­sie­rungs- und der Effi­zi­enz­ge­dan­ke auf dem Sie­ges­zug – dem Pro­duk­ti­ons­fluss war alles unter­zu­ord­nen. Tech­nisch fand dies sei­nen größ­ten Aus­druck im Fließ­band, das erst­mals 1913 bei Ford in den USA ein­ge­setzt wor­den war. In die­sem his­to­ri­schen Kon­text setzt der Arti­kel im Völ­ki­schen Beob­ach­ter ein. Zwar begrüß­te der Autor den tech­ni­schen Fort­schritt laut­hals, er sah aber auch die sozia­len Gefah­ren durch „das Gespenst der Mecha­ni­sie­rung“: Die Arbeit dro­he zu ver­fla­chen, die not­wen­di­ge immer wei­te­re Unter­tei­lung der Arbeit in kleins­te Arbeits­tak­te brin­ge es mit sich, dass die eins­ti­gen Fach­ar­bei­ter nur noch Hilfs­ar­bei­ten aus­führ­ten, kaum „inner­li­che Befrie­di­gung“ bei der Arbeit spür­ten und dort auch nicht ihre Per­sön­lich­keit ent­fal­ten könnten.

Die „Leis­tungs­ge­mein­schaft“

Als Lösung sah der Autor zwar mit­tel­fris­tig die weit­ge­hen­de Auto­ma­ti­sie­rung, kurz­fris­tig aber das Kon­zept einer „Leis­tungs­ge­mein­schaft“ im Betrieb. Die­ses Kon­zept war nicht nur für die­sen einen Köl­ner Betrieb, son­dern für den Natio­nal­so­zia­lis­mus an sich zen­tral. Es darf dabei nicht ver­ges­sen wer­den, dass eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für sol­che Kon­zep­te das bru­ta­le Vor­ge­hen der Nazis nach der Macht­über­ga­be 1933 war: Die Arbei­ter­be­we­gung, ihre Par­tei­en und Gewerk­schaf­ten wur­den zer­schla­gen, ihr tra­di­tio­nel­ler orga­ni­sier­ter Zusam­men­halt fiel also weg und soll­te durch etwas Neu­es ersetzt wer­den. For­mal trat an die Stel­le der Gewerk­schaf­ten die Zwangs­mit­glied­schaft in der Deut­schen Arbeits­front. Deren Think Tank, das Arbeits­wis­sen­schaft­li­che Insti­tut, gab bereits 1933 das Ziel aus, „den Men­schen mit sei­ner Arbeit [zu] ver­bin­den und mit ihr ver­wach­sen zu las­sen“. Die Tech­ni­sie­rung der Arbeit soll­te für die Erfül­lung die­ses Ziels kei­nes­falls zurück­ge­nom­men wer­den. Hit­ler selbst beton­te in einer Rede 1938, dass nur die fort­ge­setz­te Tech­ni­sie­rung zu einer Lösung füh­ren kön­ne: „Es muss unser Ziel sein, den hoch­wer­ti­gen deut­schen Arbei­ter immer mehr von der pri­mi­ti­ven Arbeit weg­zu­zie­hen und einer hoch­wer­ti­gen Tätig­keit zuzu­füh­ren. Die pri­mi­tivs­ten Arbei­ten wol­len wir dann der durch hoch­wer­ti­ge Arbeit geschaf­fe­nen Maschi­ne überlassen.“

Arbeiter in einer historischen Fabrikhalle mit Maschinen und einem Banner, das "Wir prüfen und kalkulieren selbst!" zeigt.
Arbei­ter bei Hum­boldt-Deutz, die zu „Selbst­kon­trol­leu­ren“ und „Selbst­kal­ku­la­to­ren“ ernannt wur­den, cir­ca 1938. Foto: Rhei­nisch-West­fä­li­sches Wirtschaftsarchiv

Es ist weit­ge­hend bekannt, dass das NS-Kon­zept der Volks­ge­mein­schaft bedeu­te­te, Men­schen nach ras­sis­ti­schen Kri­te­ri­en bru­tal aus­zu­schlie­ßen und ihre Arbeits­kraft aus­zu­beu­ten. Kei­nes­falls soll­te aber nach die­sen Aus­schlüs­sen eine Gemein­schaft der glei­chen „Volks­ge­nos­sen“ ent­ste­hen. Viel­mehr war die „Volks­ge­mein­schaft“ als eine „Leis­tungs­ge­mein­schaft“ mit inter­nen Hier­ar­chien kon­zi­piert. So defi­nier­te die Deut­sche Arbeits­front 1940 die „wirk­li­che Volks- und Leis­tungs­ge­mein­schaft“ als eine hier­ar­chi­sche Ord­nung, in der jeder gemäß „sei­nen Fähig­kei­ten und erb­bio­lo­gi­schen Vor­aus­set­zun­gen“ ein­zu­set­zen sei.

Kon­kret bedeu­te­te das am vom Völ­ki­schen Beob­ach­ter 1944 ange­führ­ten Bei­spiel von Klöck­ner-Hum­boldt-Deutz, dass eini­ge Fach­ar­bei­ter von der nach­träg­li­chen Über­prü­fung ihrer Arbeits­leis­tung und der Fest­le­gung des Akkords befreit wur­den. Sie waren nun „Selbst­kon­trol­leu­re“ und „Selbst­kal­ku­la­to­ren“ und soll­ten auf die Beleg­schaft moti­vie­rend wir­ken. Der Autor des Zei­tungs­ar­ti­kels mach­te die Ziel­rich­tung deut­lich: „In einer sol­chen Leis­tungs­ge­mein­schaft leben und von einer ech­ten Füh­rer­na­tur immer aufs Neue star­ke Impul­se bekom­men – das schafft star­ke mensch­li­che Bin­dun­gen zum Betrieb.“ Die gewerk­schaft­li­che Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on der Beschäf­tig­ten war zer­schla­gen. Nun soll­ten For­men einer hier­ar­chi­schen Kon­kur­renz geschaf­fen und dann zu einer neu­en völ­ki­schen Leis­tungs­ge­mein­schaft zusam­men­ge­führt wer­den. Das heu­ti­ge Erstar­ken rechts­extre­mer Bewe­gun­gen lässt sich gewiss nicht durch vor­schnel­le Gleich­set­zun­gen unter­schied­li­cher his­to­ri­scher Peri­oden erklä­ren. Aller­dings ist auf­fäl­lig, dass damals wie heu­te der Auf­stieg der Rechts­extre­mis­ten auf eine Pha­se rapi­den tech­no­lo­gi­schen Wan­dels mit viel­fäl­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen für den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt erfolg­te. Einer der „Vor­den­ker“ der AfD, der unter ande­rem von Björn Höcke hofier­te Bene­dikt Kai­ser, griff die­sen Zusam­men­hang in einer Buch­ver­öf­fent­li­chung 2020 expli­zit auf. Als rech­te Ant­wort auf die Her­aus­for­de­rung durch Digi­ta­li­sie­rung und Glo­ba­li­sie­rung for­der­te er eine Ein­he­gung der „sozia­len Markt­wirt­schaft im Zei­chen einer soli­da­ri­schen und patrio­tisch rück­ge­bun­de­nen Leis­tungs­ge­mein­schaft“. Die Bezü­ge zum his­to­ri­schen Natio­nal­so­zia­lis­mus bestrei­tet er dabei kei­nes­falls. Vie­les spricht dafür, dass wir aktu­ell nicht nur vor struk­tu­rell mit dem frü­hen 20. Jahr­hun­dert ver­gleich­ba­ren Pro­ble­men ste­hen. Auch die glei­chen ver­kürz­ten poli­ti­schen Lösungs­an­ge­bo­te strah­len eine grö­ße­re Attrak­ti­vi­tät auf Tei­le der Bevöl­ke­rung aus.

Karsten Uhl, Technology in Modern German History: 1800 to the Present, New York: Bloomsbury, 2. Aufl. 2024.
Kars­ten Uhl

Karsten Uhl ist Leiter der Abteilung Dokumentation und Forschung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Privatdozent an der Universität Göttingen.