TechLab – produzieren, lernen, selber machen
Im TechLab wird deutlich, wie FabLabs mit 3D-Druckern, Lasercuttern und Open-Source Technologien die Produktion verändern. Besucher:innen können innovative Projekte entdecken, selbst kreativ werden und erleben, wie dezentrale Fertigung und bewusstes Design unsere Zukunft nachhaltiger gestalten können.

Mit der neuen Ausstellung „TechLab – produzieren, lernen, selber machen“ rückt das Deutsche Technikmuseum ein Thema in den Fokus, das die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, grundlegend verändern könnte: FabLabs – offene Werkstätten mit 3D-Druckern, Lasercuttern und anderen digitalen Fertigungstechnologien. Der Begriff „FabLab“ steht für „Fabrication Laboratory“ und bezeichnet eine offene Hightech-Werkstatt, in der Menschen mithilfe digital gesteuerter Maschinen eigene Prototypen und Produkte entwickeln können. Die Ausstellung zeigt, welche technischen Möglichkeiten sich hier eröffnen, und lädt Besucher:innen dazu ein, selbst kreativ zu werden und neue Ideen zu entwickeln. Dabei stehen zwei Aspekte im Mittelpunkt: Open Source als treibende Kraft hinter der Innovationskultur und die Entkopplung der Produktion von zentralisierten Fabriken hin zu dezentralen, gemeinschaftlich organisierten Fertigungsprozessen.

Von der Massenproduktion zur dezentralen Fertigung
Seit der Industrialisierung war die Fertigung zunehmend durch große Produktionsstätten geprägt, in denen Waren in hohen Stückzahlen hergestellt und weltweit verteilt wurden. Dieses Modell führt jedoch zu langen Lieferketten, hohen Umweltbelastungen und einem Verlust lokaler Produktion. FabLabs setzen diesem Ansatz eine neue Vision entgegen: Sie ermöglichen es, Produkte genau dort herzustellen, wo sie gebraucht werden – vor Ort, individuell angepasst und mit möglichst wenig Ressourcenverbrauch.
Während klassische Industriebetriebe auf Patente setzen, um ihr Wissen zu schützen und zu monetarisieren, basiert das FabLab-Prinzip auf Open Source. Dadurch können Maschinen, Design- und Herstellungsprozesse gemeinsam weiterentwickelt und angepasst werden. Das fördert eine dynamische, kreative und inklusive Innovationskultur. Darüber hinaus unterstützen FabLabs die Abkehr von einem linearen Konsum. Statt Produkte zu kaufen, zu nutzen und wegzuwerfen, werden Reparatur, Wiederverwendung und Recycling zu wichtigen Zielen. Dadurch spielen FabLabs auch eine wichtige Rolle innerhalb der Circular Economy.


Gemeinsam selber machen: Die Kreativ-Projekte im TechLab lassen sich prima zusammen umsetzen. SDTB / Foto: Ériver Hijano
rechts:
Entdeckt den LaserDuo! Das Highlight im TechLab ist der LaserDuo, ein großer Lasercutter für präzise Schnitte in Holz und Acryl. SDTB / Foto: Ériver Hijano
Technologie als Schlüssel zur Selbstermächtigung
Ein Kernaspekt von FabLabs ist der Open-Source- Gedanke. Die Maschinen, die hier genutzt werden – von 3D-Druckern über Lasercutter bis hin zu CNC-Fräsen – sind selbst das Ergebnis einer offenen Entwicklungsarbeit, bei der Menschen weltweit zusammenarbeiten und ihr Wissen frei zur Verfügung stellen. Dieses Prinzip erlaubt es, Innovationen schnell weiterzuentwickeln und gleichzeitig eine Kultur des Teilens und Lernens zu etablieren. FabLabs sind somit nicht nur Orte der Fertigung – im gemeinsamen Austausch entstehen Lösungen, die jenseits klassischer Produktentwicklungsprozesse liegen.
In der Ausstellung können Besucher:innen diese Technologien kennenlernen, ausprobieren und nachvollziehen, wie Open Source die Produktionswelt verändert. In Vorführungen werden die Funktionsweise der Maschinen und ihr kreatives Potenzial anschaulich vermittelt. Besucher:innen erfahren, wie digitale Fertigung und bewusste Designprozesse dazu beitragen können, Ressourcen zu sparen, Abfall zu vermeiden und Produkte langlebiger zu gestalten. In den kostenfreien Mitmachprogrammen werden sie ermutigt, selbst aktiv zu werden: Sie können eigene Designs entwickeln, Materialien erforschen und erleben, wie aus einer Idee ein konkretes Produkt wird. Im Zentrum steht die Frage „Wie könnte ich selbst etwas Sinnvolles erschaffen?“

Ein Blick in die Zukunft der Produktion
Die Ausstellung zeigt, dass die Zukunft der Fertigung nicht mehr in weit entfernten Fabriken liegt, sondern direkt vor unserer Haustür entstehen kann. Vielleicht ist die beste Idee für eine nachhaltigere Zukunft genau die, die noch entwickelt werden muss – und hier ihren Anfang nimmt.