Girls’­Day

Ein­blick in die MINT-Welt im Deut­schen Technikmuseum

Schmie­den, Tüf­teln und Pro­gram­mie­ren – auch 2025 noch sind die­se Tätig­kei­ten nur all­zu oft männ­lich kon­no­tiert. Ein Blick in die Bil­der­su­che der Such­ma­schi­nen Eco­sia und Duck Duck Go mit den Such­be­grif­fen „Kunst­schmie­de“ oder „Schmie­de“ bestä­tigt das. Dabei spricht nichts dage­gen, dass wir bei den Tätig­kei­ten an eine Schmie­din, eine Mecha­ni­ke­rin und Bast­le­rin oder an eine Infor­ma­ti­ke­rin den­ken. Natür­lich kön­nen Mäd­chen und Frau­en die­se Beru­fe erler­nen und in MINT-The­men­fel­dern arbei­ten. So durf­ten sich die­ses Jahr, am 3. April, 18 Schü­le­rin­nen in tech­ni­schen Berufs­fel­dern aus­pro­bie­ren und erhiel­ten dabei einen Ein­blick hin­ter die Kulis­sen des Deut­schen Technikmuseums.

Um jun­ge Frau­en bei der Berufs­ori­en­tie­rung zu unter­stüt­zen und sie zu ermu­ti­gen, MINT-Beru­fe zu ergrei­fen, betei­ligt sich das Deut­sche Tech­nik­mu­se­um seit vie­len Jah­ren am bun­des­wei­ten Girls’ Day. Selbst Löten, Schmie­den und Pro­du­zie­ren ist dabei die Devi­se. Neben dem Selbst-Gebau­ten neh­men die Schü­le­rin­nen die Erfah­rung „Ich kann das!“ mit nach Hause.

Werk­stü­cke mit Ham­mer und Webrahmen

In der his­to­ri­schen Schmie­de nah­men die Teil­neh­me­rin­nen die Häm­mer selbst in die Hand und bear­bei­te­ten damit eige­ne Werk­stü­cke aus Metall. Dabei erfuh­ren sie von Nael noch so Eini­ges über das Arbei­ten in einer Schmie­de und Details zu unse­rer his­to­ri­schen Schmiede.

Eine junge Frau in Schutzkleidung bearbeitet Metall an einem Amboss in einer Schmiede mit offenem Feuer und Werkzeugen im Hintergrund.
SDTB / Foto: Marie Rapp

Im Aus­stel­lungs­be­reich Tex­til­tech­nik nah­men Sami­na und Sven die Teil­neh­me­rin­nen mit ins “Making”: Sie ver­knüpf­ten die Hand­werks­tech­nik Weben mit Elek­tro­nik. Die Schü­le­rin­nen stell­ten eige­ne USB-Lade­ka­bel-Kabel her.

Eige­ne Expe­ri­men­te sel­ber bauen

Im Sci­ence Cen­ter Spec­trum zeig­te Sil­ke den Schü­le­rin­nen ihren Arbeits­platz in der Werk­statt, in der die Expe­ri­men­te der Aus­stel­lung ent­wi­ckelt, gebaut und gewar­tet wer­den. Sie stell­te sich den Fra­gen der Schü­le­rin­nen zu ihren Auf­ga­ben und erklär­te diver­se Maschi­nen. In der Zwi­schen­zeit stieg Frau­ke mit den Schü­le­rin­nen in ein The­ma der Phy­sik ein und die Schü­le­rin­nen löte­ten ihren eige­nen klei­nen Elektromotor.

Zwei junge Frauen arbeiten in einer Werkstatt an einer Werkbank mit Werkzeugen und einer Bügelsäge. Eine Wanduhr und Regale mit Werkzeugen im Hintergrund.
SDTB / Foto: Marie Rapp
Fünf Personen arbeiten gemeinsam an einem Tisch in einer Werkstatt. Diverse Werkzeuge und Materialien wie Zangen und Drähte liegen auf dem Tisch.
SDTB / Foto: Marie Rapp

Kunst­wer­ke programmieren

Mit Sven­ja mach­ten die Schü­le­rin­nen einen Abste­cher in die Geschich­te der Auto­ma­ti­sie­rung von Arbeit. Anhand eines Stick­au­to­ma­ten in der Aus­stel­lung dis­ku­tier­ten sie, wie Maschi­nen immer mehr Auf­ga­ben über­neh­men und was das mit Algo­rith­men zu tun hat. Im Anschluss pro­gram­mier­ten sie selbst Pixel­bil­der, die sie an einer digi­ta­len Stick­ma­schi­ne in ein Mit­bring­sel verwandelten.

Drei Personen untersuchen eine Nähmaschine in einem Raum mit Nähutensilien. Regale mit Materialien im Hintergrund.
SDTB / Foto: Marie Rapp

Die jun­ge Frau­en erhiel­ten an die­sem Tag einen Ein­blick in ganz ver­schie­de­ne MINT-Beru­fe. Das Deut­sche Tech­nik­mu­se­um stärkt damit die Schü­le­rin­nen in ihrer Berufs­ori­en­tie­rung – frei von Geschlech­ter­kli­schees. Vie­len Dank allen Betei­lig­ten und natür­lich den Teil­neh­me­rin­nen! Mehr „Impul­se für einen kli­schee­frei­en Ein­stieg in Digi­ta­le Bil­dung ­ Digi­ta­le Kunst­pro­jek­te ohne und mit Com­pu­ter“ gibt es am 12. Juni in einer Fort­bil­dung des Kids Digi­lab. Die Fort­bil­dung rich­tet sich an päd­ago­gi­sches Fach- und Lehr­per­so­nal der Grund­schu­le. Für mehr Infos dazu sie­he unten.

Anto­nia Oelke

Antonia Oelke ist Leiterin des Kids Digilab am Deutschen Technikmuseum.