Zum Shop­ping in die DDR

Neue Online-Aus­stel­lung

Zum jähr­li­chen „Tag der Pro­ve­ni­enz­for­schung“ am 10. April 2024 ist die neue Online-Aus­stel­lung „Zum Shop­ping in die DDR. Die DDR-Ein­käu­fe des West-Ber­li­ner Muse­ums für Ver­kehr und Tech­nik“ bei der Deut­schen Digi­ta­len Biblio­thek online gegangen.

Das Deut­sche Technik­museum wur­de 1982 als “Muse­um für Ver­kehr und Tech­nik” (MVT) gegrün­det. Um mög­lichst schnell eine gro­ße Anzahl an Ausstel­lungs­stücken zu bekom­men, kauf­te das Muse­um umfang­rei­che Samm­lun­gen ein und nahm zahl­rei­che Schen­kun­gen Ber­li­ner Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an. Zwi­schen 1982 und 1989 kamen so über 10.000 Gegen­stän­de ins Haus.

Davon haben etwa 160 eine beson­de­re deutsch-deut­sche Geschich­te: Sie wur­den aus der DDR ange­kauft. Auf­sei­ten der DDR wur­den die­se Geschäf­te durch die Kunst und Anti­qui­tä­ten GmbH (KuA) abge­wi­ckelt. Ziel war die Erwirt­schaf­tung von Devi­sen, die die DDR brauch­te, um im “kapi­ta­lis­ti­schen Aus­land” Waren erwer­ben zu kön­nen, die sie selbst nicht her­stel­len konnte.

Die KuA erhielt ihre Verkaufs­waren auf unter­schied­li­chen Wegen: Zum einen kauf­te sie bei Privat­personen und Händ­lern. Zum ande­ren ver­kauf­te sie das Eigen­tum von soge­nann­ten Republik­flüchtigen sowie von pri­va­ten Sammler­innen und Samm­lern, die durch fin­gier­te Steuer­verfahren beraubt wur­den. Auch Muse­en wur­den mit­un­ter zu unfrei­wil­li­gen Abga­ben gezwungen.

Die Online-Aus­stel­lung zeigt, wie die­se Ein­käu­fe im Ein­zel­nen ablie­fen und mit wel­chen Quel­len und Metho­den die Pro­ve­ni­enz­for­schung ver­sucht, die Geschich­te der Objek­te in sei­ner Samm­lung zu ermitteln.

Kat­ja Boegner

Katja Boegner ist Provenienzforscherin. Sie studierte Geschichte und Literaturwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. Am Deutschen Technikmuseum ist sie seit ihrem Volontariat 2008 beschäftigt.